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Beckstein, R. (2009) Gefährliche Tiere in Menschenhand
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Da schau mal einer guck:
Soweit das wissenschaftliche Interesse nicht dem Gift, sondern dem (gefährlichen) Tier selbst
gilt, ist ebenfalls der wissenschaftliche Nutzen der Haltung begrenzt. Wissenschaftliche Studien
am Tier selbst, seinen Lebens- und Verhaltensweisen können am gefangen gehaltenen
Tier nur sehr eingeschränkt durchgeführt werden, da sich das Tier nur so verhalten kann, wie
es die Haltungsumstände gestatten. Nach optimalen Haltungsbedingungen zu suchen kann
von normalen Privathaltungen kaum erfüllt werden, da hier weder die räumlichen Möglichkeiten
ausreichen noch ausreichend Flexibilität durch den Halter vorhanden ist. Des Weiteren ist
bekannt, dass eine Haltung so naturnah wie möglich anzustreben ist und es gibt ausreichend
Literatur, wie dies nachzuahmen ist. In Hinblick auf Reptilien, Amphibien und Wirbellose gibt es
jedoch immer noch viele Tierarten, über die nur sehr wenig bekannt ist. Vermutlich wegen dieser
Wissenslücken, wegen der „handlichen“ Größe und oft eher kleinen „Reviergrößen“ gibt es
gerade unter den „Terrarianern“ durchaus Hobbytierhalter, die wissenschaftlich oder zumindest
„populärwissenschaftlich“ arbeiten. Ein beachtlicher Teil des derzeit vorhandenen Wissens
stammt von Amateuren. Belege dafür sind eine Vielzahl anerkannter Veröffentlichungen und
Bücher von Hobbytierhaltern.13Zuletzt geändert von H.S.; 20.12.2009, 15:16.
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Zitat von H.S. Beitrag anzeigenWissenschaftliche Studien
am Tier selbst, seinen Lebens- und Verhaltensweisen können am gefangen gehaltenen Tier nur sehr eingeschränkt durchgeführt werden, da sich das Tier nur so verhalten kann, wie es die Haltungsumstände gestatten.
Philipp
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Zitat von The Dude Beitrag anzeigenNaja aber das wiederspricht ja der gesamten Verhaltensforschung, denn die wird fast ausschließlich unter genormten Haltungsbedingungen im 'Labor' durchgeführt.
Philipp
ich glaube die Dame meinte damit, dass die natürlichen Verhaltensweisen diverser Großsäuger schlecht bis garnicht in Gefangenschaft zu erforschen sind.
Das z.B. Zoos die Gehege natürlich gestalten und die Tiere "entertainen" ist ja auch noch nicht so lang Usus.
Einen Großsäuger beim ausgraben diverser Wurzeln zu beobachten, der in Gefangenschaft auf Beton lebt dürfte sich als schwierig erweisen.
Gruß
H.S.
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Zitat von H.S. Beitrag anzeigenHallo,
ich glaube die Dame meinte damit, dass die natürlichen Verhaltensweisen diverser Großsäuger schlecht bis garnicht in Gefangenschaft zu erforschen sind.
Immerhin kommen die Reptilien und Amphibien gut weg.
P.
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Das ist ein Thema, das seit gut 100 Jahren in unzähligen Artikeln und Haltungsberichten dokumentiert und diskutiert ist. Es gibt Leute, die sich mit der Haltung von gefährlichen Tieren ihr ganzes Leben lang beschäftigen, in Kontakt mit anderen Haltern aus der ganzen Welt stehen und neue Erkenntnisse Publizieren. Und von diese Leuten gibt es nicht wenige.
Da erscheint es mir doch sehr seltsam, dass irgendjemand, der sich anscheinend nie mit dem Thema beschäftigt hat, plötzlich eine Dr.-Arbeit mit an den Haaren herbeigezogenen Ergebnissen und Diskussion schreibt. Da kann man nur hoffen, dass er dafür keinen Titel bekommen hat. Bin gespannt was er unter Methoden stehen hat.
Wahrscheinlich sowas wie
"4 Mal im Jahr setzte ich mich 6 Wochen lang von 15-18 Uhr an den Schreibtisch und spekulierte. Die Ergebnisse wurden im 10 Minuten Takt niedergeschrieben."
Ergebnisse
"Ich kam jeden Tag ohne Ausnahme auf dieselbe Idee. Das spricht signifikant dafür, dass alles stimmt.
Warum hat er nicht eine Dr.-Arbeit über die Gefühle von Aschenbechern geschrieben. Da kann er sich genauso mit Spekulationen austoben und es gibt nichtmal 1000de von Publikationen zum Thema, die er ignorieren muss.
Abgesehen davon gehen seine Argumente im zitierten Text gegen Tierhaltung algemein, da es nichts zur Sache tut, ob ein Tier gefährlich ist oder nicht.
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Zitat von M.Dobiey Beitrag anzeigenDa erscheint es mir doch sehr seltsam, dass irgendjemand, der sich anscheinend nie mit dem Thema beschäftigt hat, plötzlich eine Dr.-Arbeit mit an den Haaren herbeigezogenen Ergebnissen und Diskussion schreibt. Da kann man nur hoffen, dass er dafür keinen Titel bekommen hat.
Wenn Du mit dem was Du schreibst recht hast, dann sollte es dir als professionellen Herpetologen und Forscher doch ein Leichtes sein, dies angemessen zu präsentieren, oder?
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Zitat von M.Dobiey Beitrag anzeigenDa erscheint es mir doch sehr seltsam, dass irgendjemand, der sich anscheinend nie mit dem Thema beschäftigt hat, plötzlich eine Dr.-Arbeit mit an den Haaren herbeigezogenen Ergebnissen und Diskussion schreibt. Da kann man nur hoffen, dass er dafür keinen Titel bekommen hat. Bin gespannt was er unter Methoden stehen hat.Zuletzt geändert von Sarina; 22.12.2009, 16:05.
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Ich sage es mal so: Sich auf Basis einer Spekulation so weit aus dem Fenster zu lehnen, öffentlich die Hoffnung deutlich zu machen, der Autor habe dafür keinen Titel bekommen, halte ich für mehr als unprofessionell. Und professionelles Verhalten sollte man doch von einem professionellen Herpetologen, Fotografen und Buchautor erwarten können, oder?
Zitat von M.Dobiey Beitrag anzeigenDiffamierung ist das allerdings nicht. Ist nur Spekulierung.
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/DiffamierungAls Diffamierung bezeichnet man heute allgemein die gezielte Verleumdung Dritter. Dies kann durch die Anwendung von Schimpfwörtern oder durch diverse Unterstellungen geschehen.Zitat von http://synonyme.woxikon.de/synonyme/spekulation.phpSynonyme für: spekulation Bedeutung: Mutmaßung | Art: Nomen: [...] Unterstellung
Zu viel Methodik?
Evtl sollte ich den Beitrag etwas auschmücken und ebenfalls als Dissertation einreichen.
Meine 2cc. Ich halte es im Übrigen für einen Fehler der Fachmoderatoren, diese Art von Kritik in einem "Fachforum" stehen zu lassen.Zuletzt geändert von EmHaGeh; 22.12.2009, 16:54.
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"Der Autor" habe ich traditionell maskulin benutzt, da das tatsächliche geschlecht "des Autors" nichts zur Sache tut. Aber gut mach ich halt eine Autorin draus...
Ich hoffe natürlich nicht wirklich, dass die Autorin dafür keinen Titel bekommen hat. Ich dachte das wäre so stark übertrieben, dass das allgemein so verstanden wird. Da dem anscheinend nicht so ist, sollten die Fachmoderatoren das evtl löschen.
Wenn man übrigens so leicht aus Spekulationen Diffamierungen machen kann, dann ist die Arbeit voll von Diffamierungen von Privathaltern.
Hier aber mal ein paar Zitate aus der Arbeit die viel über ihre Qualität aussagen:
"meiner Meinung nach bei privaten Haltungen nicht" (sowas nennt sich persönliche Meinung)
"Anders ist es nämlich nicht zu erklären, warum" (sowas nennt sich Argument from Ignorance)
"Juristisch gesehen wird die Gefahr vor allem im Gefahrenabwehrrecht verwandt und dort
definiert als „ein Zustand, der nach verständiger, auf allgemeiner Lebenserfahrung beruhender Beurteilung, (…) den Eintritt eines Schadens für die öffentliche Sicherheit und / oder Ordnung(…) erwarten lässt.“ (nach allgemeiner Erfahrung gibt es praktisch keine Unfälle mit Gifttieren in Privathaltung, bei denen Dritte betroffen sind, speziell für die "Öffentlichkeit" besteht keine Gefahr. Sie sind nach dieser rechtlichen Definition also gar nicht als Gefahr einzuordnen. Da SIE sie trotzdem als gefährliche Tiere listet, tut SIE dies nach dem Motto "Was wäre, wenn...". Aber was wäre, wenn der Zwerghamster aus dem Käfig ausbricht und dem Nachbarn im Schlaf die Kehle durchnagt? )
"Meiner Meinung nach dürfen nur Tiere als gefährlich gelten" (und nochmal)
"Gerade bei Haltung in Menschenhand kann sich die Unfallwahrscheinlichkeit
im Vergleich zur freien Natur nämlich signifikant erhöhen, da die Kontakthäufigkeit
deutlich zunimmt." (hier ein gutes Beispiel für ein Argument, das an den Haaren herbeigezogen ist)
"Andererseits wird sowohl die Unterbringung als auch der Umgang mit Tieren (oft) professioneller durchgeführt." (genauso an den Haaren herbeigezogen, auch mit einem eingeklamemrten 'oft')
"Selbst wenn das Tier, das für die Vergiftung verantwortlich ist,
identifiziert wird – was für Laien oft schwer bis unmöglich ist" (mit aller erdnklicher Kraft an den Haaren herbeigezogen)
Später schreibt SIE dann "Bei Giftschlangenbissen durch Terrarientiere sollte zumindest die Diagnose kein großes Problem darstellen, da die Schlangenart bekannt sein müsste." (Was denn jetzt?)
"Krustenechsen sind die einzigen stark giftigen Echsen." ("stark giftig" steht hier in keiner Relation)
"Die Abgottschlangen sind in der Regel sehr friedlich, beißen fast nie und eignen sich
auch für Anfänger zur Haltung." (dass sich irgendein Wildtier zur Haltung eignet widerspricht IHREN sonstigen Aussagen.)
"Zuerst werden Trugnattern (Boiginae)..." (Boiginae existiert nicht. Trugnatter ist ein Name für die Unterschiedlichsten Schlangen)
"Die Haltung von Insekten in Terrarien ist meines Erachtens sehr unüblich" (erneut wird lieber spekuliert als nach Quellen gesucht)
Zum Schluss bleibt zu sagen, dass die ganze Arbeit ein Synopsis/Übersicht zum Thema ist und scheinbar neue Erkenntnisse lediglich Meinungen der Autorin sind. Der überwiegende Teil der Arbeit ist eine zusammenfassung verschiedener Bücher zum Thema und eher ein manuelles "copy/paste".
Es ist sicherlich gut und für viele Leute hilfreich nun eine solche Übersicht zur Hand zu haben.
Als Biologe bekäme man sowas aber "meiner Meinung nach" vom Prüfungsausschuss "um die Ohren gehauen". Vielleicht habe ich aber auch ein falsches Weltbild davon, was alles als Dissertation durchgeht oder durchgehen sollte. Ich kannte bislang keine Dissertationen, die mit so geringem (Zeit)Aufwand möglich sind.Zuletzt geändert von M.Dobiey; 22.12.2009, 18:14.
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Zitat von M.Dobiey Beitrag anzeigen"Zuerst werden Trugnattern (Boiginae)..." (Boiginae existiert nicht. Trugnatter ist ein Name für die Unterschiedlichsten Schlangen)
Nichtsdestotrotz bleibt es der Autorin überlassen welchen der beiden Trivialnamen sie benutzt und auch bei den wissenschaftlichen Namen ist und bleibt es eine eigene Meinung welche Namen benutzt und welche nicht. Und damit stellen natürlich Dissertationen eigene Meinungen des Autorn dar und daran ist nichts verwerflich.
Auch wenn man hier nicht über die unterschiedlichen Anforderungen an eine Dissertationsschrift in den einzelnen Fachgebieten diskutieren sollte, so sollte man im Hinterkopf haben, dass in der Tiermedizin, wie oft in der Medizin auch, die eigentlichen Doktorarbeiten nur ein i-Tüpfelchen sind. Damit möchte ich diese Arbeiten nicht schmälern aber der Schwerpunkt liegt eben nicht auf der eigentlichen Dissertationsschrift sondern eher im 'praktischen'.
Philipp
(der sich aber keine Meinung über die Schrift gebildet hat weil er nicht die Zeit hat sie zu lesen)
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Da möchte ich zu The Dude
noch einen kleinen Beitrag leisten:
Betrifft Dissertation: Ich kenne eine Zahnärztin die inzwischen ihren Dr. mit einer Dissertation erlangt hat ... inhaltlich ging es darin um "Füsse".
Das Thema hat also nicht unbedingt mit der Fachrichtung zu tun ... leider.
Frohe und besinnliche Festtage
und einen guten Start ins Jahr 2010
wünscht
Dieter
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Für die meisten Tiergruppen hat die Autorin sehr aktuelle und richtige Informationen zusammengetragen. Sogar die umstrittenen Giftdrüsen der Warane werden erwähnt. Daher passt Boiginae nicht daran. Klar, dass es den Begriff Boiginae gibt. Aber er ist seit geraumer Zeit ein "leerer Begriff" und selbst vorher haben darunter wohl die wenigsten ein phylogenetisches Taxon bzw tatasächlich eine Unterfamilie verstanden. Der Begriff Trugnattern ist daher besser geeignet, da er gar nicht in Anspruch nimmt Verwandtschaften zu reflektieren. Es ist ein Name für (schwach)giftige Nattern aus aller Welt. Wenn es einen Begriff für grüne Nattern aus aller Welt gäbe, wäre das auch OK, aber nicht, wenn man den Namen einer Unterfamile dafür benutzt und eine Verwandtschaft impliziert.
Ich muss dazu sagen, dass die meisten Überlegungen der Autorin gar nicht dumm sind, sondern sich zu großen Teilen sogar mit meiner eigenen Meinung zum Thema decken (z.B. Boa constrictor, Dendrobatiden u.A.). Das Zitat hier Forum wirkt jedoch derart uninformiert...
Mein Problem ist, dass Leute bei einer Dissertation davon ausgehen, dass wissenschaftlich gearbeitet wurde und die Ergebnisse daher fundiert sind und nahezu unumstößlich. Was die Autorin schreibt, kann also von einigen Leuten sehr ernst genommen werden.
Leider wurde auf eine Weise gearbeitet, dass die gesamte Arbeit, abgesehen von den Teilen, die einfach Fakten zusammenfassen, lediglich eine persönliche Meinung wiedergibt. Diese Meinung basiert aber nicht einmal auf den gegebenen Fakten sondern auf anderen Quellen oder meist sogar auf eigenen Spekulationen. Im großen und ganzen kommt sie damit zu Ergebnissen, die wie erwähnt nicht schlecht sind. Aber sie haben trotzdem wenig objektiven Wert und können als keinerlei Maßstab oder Richtlinie benutzt werden.
Genau das aber glauben viele Leute von einer Dissertation, da in vielen Fachgebieten genau das auch zutrifft.
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