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Siebdruckplatten und Silikon

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  • Siebdruckplatten und Silikon

    Hallo,

    ich habe eine Frage zu Erfahrungen von Siebdruckplatten und der Verwendung von Silikon. Stimmt es das die Phenolharzbeschichtung ein Arbeiten mit Silikon fast unmöglich macht, weil das Silikon daran nicht haftet? Es geht mir zum einen um die Versiegelung der Kanten im Inneren des Beckens, zum anderen aber auch um die Rückwände. Ich würde gerne die altbekannten dunklen Korkplatten verwenden und frage mich ob ich dabei mit Silikon gut beraten bin.
    Dabei stellen sich mir folgende Fragen:

    Macht es einen Unterschied ob ich die rauhe oder glatte Seite der Siebdruckplatte zum Aufkleben der Rückwände/Versiegeln der Kanten benutze?
    Muss ich einen Primer/Haftgrund verwenden um ein dauerhaftes Ergebnis mit Silikon zu erzielen? Wenn ja, welchen?
    Welche Alternativen zum Silikon gibt es?

    Würde mich über Hilfe sehr freuen!

    Vielen Dank und schönen Gruss,

    Jan

  • #2
    Hi,

    ich habe gerade ein Aluterrarium im Bau bei dem die Wände aus Siebdruckplatten bestehen. Diese habe ich mit Silikon eingeklebt und dann nochmal von innen alles mit Silikon abgedichtet. Außer das ich die Platten lange fixieren musste (-12h), die Platten waren halt arg verzogen, habe ich keine Probleme gehabt. Die Platten sind fest und haben sich nicht wieder gelöst. Alternativ kann man sie mit den Stegen verschrauben.
    Aus optischen Gründen ist die rauhe Seite innen. Die Rückwände sind darauf mit Silikon befestigt, auch hier kein ablösen. Alles was man mit Silikon befestigt sollte nur ausreichend lange fixiert werden bis es ausgehärtet ist. Faustformel ist ca. 24 h für eine 2-3 mm Silikonschicht.

    LG Mathias
    Zuletzt geändert von matze0576; 09.08.2009, 15:11. Grund: Wort vergessen

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    • #3
      Hallo,

      vielen Dank, das hilft mir ja schon mal weiter!

      Hat evtl. noch jemand Langzeiterfahrungen und kann oben genanntes noch zusätzlich untermauern und bestätigten?

      Gruss Jan

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      • #4
        Hallo alle,
        was meint Ihr mit Siebdruckplatten.Sperrholz mit so einer dunklen Harzbeschichtung ?
        Gruß Frank

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        • #5
          Hi.

          Mein Iguana-Terrarium aus Siebdruckplatte ist seit 2 Jahren in Betrieb und ich habe alle Nähte und Ecken und Fugen (Wände wie auch Boden) im Innenbereich mit Silikon versiegelt. Ich hatte ca. 15 Siebdruckplatten mit 2 x glatter Seite und 3 nachbestellte Platten, die klassisch 1 x glatt und 1 x Riffel-Seite hatten. Im Vergleich hat das Silikon besser auf der glatten Seite gehaftet. Auf der Riffel-Seite hat es sich teilweise abgelöst. Das Silikon auf den glatten Platten hält bisher einwandfrei trotz Feuchtigkeit, Hitze, Bodengrund-Kontakt. Vor dem Versiegeln habe ich die kompletten Platten und vor allem die zu versiegelnden Stellen mit ordentlich Spüli-Wasser abgewaschen, dass es auf jeden Fall fett- und staubfrei ist.

          Gruß Sabine

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          • #6
            Hallo Sabine,

            vielen Dank für Deine Antwort!
            Die kam gerade zum richtigen Zeitpunkt, wollte morgen mit dem Bau anfangen und eigentlich die rauhe Seite zum bekleben nutzen. Habe eigentlich der rauhen Seite mehr Klebekraft zugetraut, eben wegen der Oberfläche! Nunja, ich werde wohl diverse Rinden, Äste, Schlupfkästen usw. verschrauben und den Korkplatten somit zusätzlichen Halt an der Rückwand verschaffen. Das wird dann hoffentlich auf Dauer halten.


            @Frank

            Genau, Siebdruckplatten sind beidseitig mit Phenolharz beschichtete Sperrholzplatten. Am häufigsten werden die Platten im Anhängerbau eingesetzt, da sie durch die Beschichtung extrem widerstandsfähig und vorallem wasserfest sind. Ein weiterer Vorteil ist ihr vergleichsweise geringes Gewicht.

            Schönen Gruss

            Jan

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            • #7
              Hi.

              Wenn man bedenkt, dass Silikon für Versiegelungen in Bad, Küche etc. oder für Aquarium-Bau genutzt wird, und dort eigentlich nur absolut glatte Flächen (Glas, Fliesen, Keramik-Sanitär-Objekte) abgedichtet werden, finde ich es logisch, dass es dort sehr gut haften muss.

              Der Knackpunkt bei Deiner Verwendung wird evtl. sein, dass Du Kork kleben willst und dieses ja alles andere als absolut glatt ist. Da muss dann einfach die Zeit + Anpressdruck eine Klebefunktion erzeugen!

              Man kann auch versch. Klebepunkte nehmen: teils Kleber aus Heißklebepistole und Kleber, der nach Tagen erst aushärtet (Silikon, Montagekleber, etc.), so hat man was, was sofort klebt und erstmal sofort hält und welches, was später nach dem Aushärten richtig gut klebt. Das erspart einem das mühsame Andrücken von Hand oder mit Klemmen.

              Gruß Sabine

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              • #8
                Hallo Jan,

                nichts für ungut, aber ich möchte wirklich zu bedenken geben, dass Phenolharz getränkte Platten welcher Art auch immer, nicht wirklich das Gelbe vom Ei für den Terrarienbau sind. Zum einen wegen der möglichen Phenol Ausgasungen nicht nur unter UV Licht und Wärme Einwirkung, sondern vor allem auch, weil selbst Hersteller/ Anbieter vom Gebrauch unter Terrarienbedingungen definitiv abraten (persönliche Mitteilung der Fa. ITEM zu ihren - sogar zusätzlich mit einer kratzfesten Speerschicht ausgestatteten - Phenolharz Platten).

                So weit ich weiß ist die einzige für den Lebensmittelbereich zugelassene Phenolharzplatte (übrigens das einzige sichere und nachvollziehbare Kriterium beim Einsatz "aller" Kunststoffwerkstoffe für den Terrarienbau) eine schweineteure Platte der Fa. Trespa - die speziell für den Bau von Labormöbeln gedacht ist.

                Gruß

                Werner
                Zuletzt geändert von dartfrog; 12.08.2009, 22:10.

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                • #9
                  Hallo,

                  ... hier noch einige Daten zu meinen Anmerkungen:

                  http://www.umweltlexikon-online.de/f...nz/Phenole.php

                  http://www.kern-gmbh.de/cgi-bin/riwe...&lng=1&popup=3

                  http://www.kern-gmbh.de/cgi-bin/riwe...&lng=1&popup=2

                  Gruß

                  Werner
                  Zuletzt geändert von dartfrog; 13.08.2009, 08:31.

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                  • #10
                    Hi,

                    auch nichts für ungut, aber deine Angaben und Links finde ich viel zu allgemein. Da kann man so gut wie alles hinein interpretieren. Phenol ist mindergiftig, gut aber als Duroplast auf Basis von Phenol auch? Duroplaste vernetzen und sind danach nur noch mechanisch oder thermisch "zerstörbar". Bei Thermisch reden wir von Temperaturen die in keinem Terrarium erreicht werden.
                    Phenolharz, also ein Duroplast, ist nicht UV-beständig. Was heisst das? Sie lösen sich im Sonnenlicht auf? Bestimmt nicht, der Hersteller weisst darauf hin das das Material z.B. im Ausseneinsatz verblassen, vergilben u.ä. kann. Sowas ist vor allem bei Sichtteilen nicht erwünscht.
                    Alles zu hinterfragen auch wenn es schon Jahre verwendung findet ist ja schön und gut, aber aus einzelnen Fetzen eine Vermutung zusammenzustricken hilft hier keinem.
                    Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren, sollte ich mit meinem Post total daneben liegen.

                    LG Mathias

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                    • #11
                      Hallo Werner,

                      Deine Einwände in Ehren, ich weiß sie sehr zu schätzen!
                      Allerdings haben sich Siebdruckplatten doch durchaus einen festen Platz im Terrarienbau gesichert, was sie sicherlich nicht getan hätten wenn es zu Problemen bei deren Verwendung gekommen wäre. Ich habe lange nach dem geeigneten Material für mich gesucht, u.a. hier im Forum finden sich ja einige Beiträge pro Siebdruck, und niemals etwas von Problemen bei deren Verwendung gelesen. Als einziges Manko wurde stets nur der Preis genannt, aber niemals etwas von giftigen/gefährlichen Ausdünstungen etc.
                      Ich habe jetzt mehrfach Kontakt zu Leuten gehabt, die seit mehreren Jahren ganze Anlagen aus Siebdruckplatten betreiben und nicht einer konnte mir von negativen Folgen berichten.
                      Ich sehe es daher auch wie mein Vorredner Mathias, Deine links haben mich grübeln lassen, denoch halte ich sie für zu allgemein und im Endeffekt für unseren Zweck ungeeignet. Ich sehe darin auch eher allgemeine Hinweise/Absicherung des Herstellers.

                      Gruss Jan

                      Kommentar


                      • #12
                        Hallo Mathias,

                        wie schon gesagt, drauf gekommen bin ich erst als mir ITEM ...

                        http://catalog.item.info/Onlinekatal...00020341/47437

                        ... meine Wunsch-Bauplatte für ein Terrarienbauprojekt "nicht" verkaufen wollte.

                        ITEM begründete dies, nach Rücksprache mit dem Produzenten der Platte, mit der denkbaren Wahrscheinlichkeit chemischer Reaktionen unter terrienüblichen Bedingungen wie UV Licht, Warmwasserkontakt, Harnsäureeinwirkungen etc. auf/über die freien Schnittflächen (obwohl diese allseits abgedichtet in Aluprofilnuten geführt werden sollten?!).

                        Diese Reaktion hat mir zwei Dinge sehr anschaulich verdeutlicht. Zum einen, dass man seine eigenen Vorstellungen manchmal revidieren muss und es sehr wichtig ist, sich vor einem Bauprojekt sehr eingehend über die verwendeten Materialien zu informieren. Zum anderen, dass auch das was schon immer so und von vielen gemacht wird oder wurde nicht immer auch richtig sein muss.

                        Aber - es liegt mir fern zu bekehren. Jeder soll und kann vollkommen frei darüber entscheiden mit was und wie er seine Ziele erreichen will.

                        Wichtig war mir nur meine konkreten und ich finde bedenkenswerten Erlebnisse bezüglich phenolharzhaltiger Werkstoffe weiterzugeben.

                        Gruß

                        Werner

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                        • #13
                          Hallo Werner,

                          Zitat von dartfrog Beitrag anzeigen
                          Diese Reaktion hat mir zwei Dinge sehr anschaulich verdeutlicht. Zum einen, dass man seine eigenen Vorstellungen manchmal revidieren muss und es sehr wichtig ist, sich vor einem Bauprojekt sehr eingehend über die verwendeten Materialien zu informieren. Zum anderen, dass auch das was schon immer so und von vielen gemacht wird oder wurde nicht immer auch richtig sein muss.
                          Da stimme ich dir voll und ganz zu. Ich selber handhabe dies auch so. Aber ich möchte nochmal zu deinem Link was sagen. Da wird von Melaminharz gesprochen, auch ein Duroplast aber halt nicht mit Phenolharz gleichzusetzen da es auf einer anderen Basis ensteht. Die Thermoplaste sind auch nicht alle gleich, Polyamid oder Polyethylen haben z.B. völlig verschiedene Eigenschaften.
                          Ich bin Kunstoffmeister, leider konnte ich mit Duroplasten noch keine Erfahrungen sammeln obwohl diese bei uns verarbeitet werden und ich mir mit dieser Abteilung sogar die Halle teile. Ich kann also auch nur auf das Wissen zurückgreifen was mir mal vermittelt wurde oder ich in Gesprächen mit meinen Kollegen aus dieser Abteilung mit bekomme.

                          Das die Ausgangsstoffe z.T. giftig sind da möchte ich dir nicht widersprechen, bei der Herstellung und Verarbeitung sind deshalb auch gewisse Schutzvorkehrungen zu treffen. Aber was ist wenn sie verarbeitet worden sind?. Duroplaste vernetzen räumlich engmaschig, dieser Vorgang ist irreversibel. Duroplaste können nicht wie Thermoplaste aufgeschmolzen werden um sie dann wieder zu verwenden. In meinem Kunststoffbuch stehen bei PF folgende Eigenschaften:

                          Nicht Lichtecht (bezieht sich auf die Farbechtheit)
                          Beständig gegen Öle, Fette, Benzin, Alkohol, Benzole, Wasser und organische Lösungsmittel
                          Nicht beständig gegen starke Säuren und Laugen, heisses Wasser
                          schwer entflammbar, hohe Formbeständigkeit in der Wärme

                          Von Ausdünstungen ist nichts zu lesen. Heisses Wasser im Terrarium sollte sich vermeiden lassen, ob es starke Säuren oder Laugen geben kann darauf habe ich keine Antwort.

                          Zitat von dartfrog Beitrag anzeigen
                          Aber - es liegt mir fern zu bekehren. Jeder soll und kann vollkommen frei darüber entscheiden mit was und wie er seine Ziele erreichen will.

                          Wichtig war mir nur meine konkreten und ich finde bedenkenswerten Erlebnisse bezüglich phenolharzhaltiger Werkstoffe weiterzugeben.

                          Gruß

                          Werner
                          In dem Punkt hattest du Recht, Auszug Kunststofkunde:

                          Berührung mit Lebensmitteln unzulässig!

                          LG Mathias
                          Zuletzt geändert von matze0576; 13.08.2009, 19:20. Grund: Wort geändert

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                          • #14
                            Hallo Mathias,

                            die von mir vorgestellte ITEM Platte ist eine phenolharzgebundene Mehrschichtplatte mit zusätzlicher Melaminbeschichtung (sozusagen eine Luxussiebdruckplatte) und damit auf der Fläche sozusagen save, aber nicht an den Schnittkanten.

                            Soweit ich inzwischen an mehreren Stellen gelesen habe enthalten wohl nahezu alle fertig ausreagierten Phenolwerkstoffe mehr oder wenig große Anteile freier Phenole die unter Wärmeeinfluss an die Umgebung abgegeben werden bzw. ausgasen.

                            Ein Beispiel:

                            http://www.dgk.de/gesundheit/umwelt-...ie-phenol.html

                            übrigens - die in diesem Artikel genannten zulässigen Grenzwerte von 100 Mikrogramm Phenolausgasung "per Stunde" mögen für Menschen in einem mehr oder weniger grossen Raum vielleicht unbedenklich sein - im kleinen manchmal schlecht gelüfteten Terrarium - so fürchte ich - wären sie sicher für den ein oder anderen Bewohner toxisch oder hätten langfriste, genschädigende Folgen.

                            Das es überhaupt Grenzwerte für Phenolemissionen (in diesem Fall durch fertig ausreagiertes Phenolharz in Form von Platinen) gibt, zeigt mir erneut die Bedenklichkeit dieses Werkstoffs. Es gibt eine Menge toller, alternativer Werkstoffe die für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen sind. Also wozu Risiken eingehen, wenn es nicht unbedingt nötig ist?

                            Gruß

                            Werner
                            Zuletzt geändert von dartfrog; 14.08.2009, 11:50.

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                            • #15
                              Hi Werner,

                              in dem Link finde ich keinen Hinweis das auf den Leiterplatten ein Phenolharz verarbeitet wurde. Es wird von Phenol als Ausdünstung geredet, aber aus was ensteht das Phenol. Phenol gibt es bestimmt nicht nur als Harz, sondern auch noch in anderen Verbindungen.
                              Ich habe nochmal meinen alten Unterlagen raus gekramt. PF gibt es als Nowolake und Resole. Beides Phenol Formaldehyd Verbindung, ergibt Phenolformaldehyd. Bei Nowolaken ist der Aldehyd Anteil gering, dadurch kann man es lagern weil zur Aushärtung noch HEXA, langen Namen spare ich mir, zugegeben werdeen muss. Dann härtet es bei höheren Temperaturen weil sich dann HEXA in Formaldehyd und Ammoniak aufspaltet. Resole werden mit einem Überschuss Aldehyd versehen, sie sind eigenhärtend schon bei Raumtemperatur, je höher die Temperatur desto schneller geht es natürlich.
                              Lange Rede, kurzer Unsinn: Zum Vernetzen muss mindestens soviel Aldehyd dazugegeben werden das alle Phenolmoleküle gebunden werden, sonst härtet der Werkstoff nicht richtig aus. Bei modernen Verfahren geht das wohl auch fast 1:1 auf mit minimalen Überschuss an Aldehyd.
                              So zumindest steht es in meinen Büchern. Kann es also nicht eher sein das es bei Siebdruckplatten zu Formaldeyhd Ausdünstigen kommt denn Phenol?

                              LG Mathias

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