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Herpesinfektionen bei Schildkröten

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  • #16
    Hallo Inga

    Der TA hat schon recht: das Herpes-Virus selbst ist nicht so einfach nachweisbar. Deshalb gibt es in Deutschland auch nur zwei Stellen, wo das möglich ist: die Proben werden entweder in's Institut für Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankehiten der Uni München oder in's Staatliche Veterinäruntersuchungsamt Detmold geschickt. Irgendein Labor kann den Virusnachweis nicht bewerktstelligen.

    Da Herpes aber eine Virusinfektion ist, bildet der Organismus Antiköprer dagegen, die man im Blut mittels Herpestest i. d. R. recht gut nachweisen kann. Diesen Titernachweis-Test kann derzeit nur das oben genannte Labor in Detmold durchführen. Dieser Antikörpernachweis ist der eigentliche Herpestest.
    Ich schreibe "eigentlich recht gut nachweisen" deshalb, weil es dabei derzeit noch technische Grenzen gibt.
    Befindet sich die Schildkröte durch gute, stressfreie Haltung in einer guten Immunlage, dann zieht sich das Virus zurück. Es werden keine neuen Antikörper gebildet und im Laufe der Jahre kann die Zahl der Antiköprer unter die derzeit technisch nachweisbare Grenze absinken.
    Werden infizierte Tiere verkauft oder in ein anderes Gehege umgesetzt, ist das Immunsystem durch den Stress und die daraus folgende Schwächung zu wenig abwehrkräftig. Auch unmittelbar nach der Winterruhe ist das so. Das "nützt das Virus schamlos aus", wird wieder aktiv und vermehrt sich. Das wiederum bewirkt eine Immunreaktion beim Tier: die Antikörper werden wieder mobilisiert und vermehrt. Ca. 2 - 6 Wochen später sind i. d. R. wieder genügend Antikörper vorhanden, die der Test dann auch aufdecken kann. Dies ist die Zeit, wo der Test die sichersten Ergebnisse liefert.
    Das ist auch der Grund, warum ich genau jetzt, zur Zeit der langsam beginnenden Auswinterung der Schildkröten, diesen Beitrag hier eingestellt habe.

    Daß der Test keine Ergebnisse liefern würde, ist ein Ammenmärchen, denn Du siehst ja an den Beiträgen von Gregorz, Cidien und Chiery, daß diese Tiere getestet wurden und es auch ein Ergebnis gab. Bei dem einen Tier von chiery würde wahrscheinlich nach einem stressigen Erlebnis des Weibchens ein Herpes-Test ebenfalls sicherer ausfallen.

    Anders ist es bei Tieren, bei denen die Krankheit ausgebrochen ist. Hier hat das Virus bereits die Oberhand ergattern können. Bei diesen Tieren kann ein spezialisiertes Labor (wie bereits oben genannt) das Virus meist sehr gut direkt im Blut oder auch über einen sogenannten Zungenabklatsch (ein etwas tiefer in's Gewebe gehender Abstrich) nachweisen.

    In Deinem Fall, Inga, wäre also ein Antikörpernachweistest im Labor in Detmold die beste Möglichkeit. Und das ca. 4 - 6 Wochen nach dem Auswintern der Schildkröten. Manche Tierärzte nehmen nur nicht gerne Blut ab und lassen sich so allerhand Ausreden einfallen, warum ein Test nicht möglich oder nicht erfolgreich sein würde. Und leider gibt es immer noch Tierärzte, die der Meinung sind, daß ein Test nutzlos sei.

    Wenn sich also Dein angestammter TA nicht zu einer Blutentnahme überreden lässt, würde ich einen anderen aufsuchen, der das hinbekommt. Ich lasse schon seit fast 10 Jahren alle Neuzugänge auf Herpes testen, soweit es das Gewicht der Tiere zulässt. Ab 100 g Körpergewicht ist das kein Problem.

    Schöne Grüße

    Eva
    Zuletzt geändert von eva1; 08.02.2007, 21:09.

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    • #17
      Hallo Eva und alle Forenleser!

      Ich lese die ganze Zeit recht interessiert mit, aber eigentlich kommt für mich jetzt die Zeit, wo ich doch lieber in Sachen Herpes die „Vogel-Strauß-Politik“ vorziehe.
      Meine Horsfieldiis sind Herpes-pos.. Die adulten Tiere sind ca. 13-15 J und wurden vor 9 bzw. 8 Jahren als Wildfänge (oder von Zuchtfarmen) in einer Zoohandlung gekauft. Das Männchen kam als zweites Tier, war anfangs krank, Vermutung Halsentzündung, Erkältung durch Transport. Nach 3 Wochen TA-Aufenthalt war er wieder fit, kein Herpestest zu dem Zeitpunkt. Zu Hause natürlich keine Quarantäne. Das Weibchen hat nie Anzeichen einer Erkrankung gezeigt. Beide sind, mittlerweile des Hauses verbannt mit Frühbeet und Gehege, anscheinend kerngesund. 2 Jahre hat es gedauert, bis ich meine TÄ zu einem Herpes-Test bei doch „ so gesund aussehenden“ Schildkröten überreden konnte.
      Wir haben 6 NZ, jedes Jahr ein Pärchen, alle fit. Eigentlich wollte ich die jetzt 5jährigen längst testen lassen, habe mich aber der Meinung angeschlossen, dass die NZ das Herpes-Virus in sich tragen, auch wenn er nicht nachweisbar sein sollte. Zum anderen sind die NZ längst mit den Elterntieren zusammengekommen, bzw. die strenge Hygiene zwischen den einzelnen Gehegen kann, zumindest bei mir, nicht eingehalten werden.
      Die Aussage von Eva, das die NZ nur eine Überlebenschance von 4-6 Jahren haben können, behagt mir allerdings ganz und gar nicht.
      Zum Stressfaktor der beiden Adulten kann ich eigentlich nur sagen, dass sie doch in den 9 Jahren einiges durchgemacht haben. Zu kleine Terrarienhaltung, beide ständig zusammen, raus- und reintragen, Eiablage im Terrarium, keine optimale Winterruhe. Seit 3 Jahren werden die Horsfieldiis nur noch draußen gehalten, im Winter im Kühlschrank. Zur Verstärkung hat der kleine Mann eine ebenfalls herpes-pos. Pflegedame bekommen, aber leider macht er um die „Arme“ einen großen Bogen und hängt wie eine Klette an seinem Weibchen.

      Das war nur ein kleiner Bericht über meine herpes-pos. Horsfieldiis. Die Diagnose war ein ziemlicher Schock, auch für meine TÄ. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden und hoffe, dass ich noch lange von einem Verlust verschont bleibe.
      Ausgebrütet wird nicht mehr, TA-Besuche nur in eigener Box mit Aufkleber, Kotproben ebenso mit Vermerk.

      Viele Grüße
      Gerda

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      • #18
        Hallo Gerda

        Vielen Dank für Deinen interessanten, wenn auch recht traurigen Bericht.
        Es ist wirklich doppelt schade, wenn man eine Herpesgruppe pflegt, nur weil sich ein TA nicht gleich zum Herpestest "überreden" hat lassen.

        Du schreibst:
        Die Aussage von Eva, das die NZ nur eine Überlebenschance von 4-6 Jahren haben können, behagt mir allerdings ganz und gar nicht.
        In dem einen konkreten Fall ging es darum, daß Jungtiere mit 4 - 6 Jahren an Herpes gestorben sind, obwohl die Tests vorher negativ ausfielen. Ich weiß aber auch von Jungtieren die nur 2 - 3 Jahre alt geworden sind und auch von einzelnen mit 8 Jahren. Ältere sind mir allerdings bis jetzt leider noch nicht "begegnet".

        Vielleicht gibt es einen stillen Mitleser hier, dessen Herpes-Jungtiere älter als 8 Jahre geworden sind?

        Schöne Grüße

        Eva
        Zuletzt geändert von eva1; 08.02.2007, 21:11.

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        • #19
          Hallo,
          müssen alle Nz von Herpes positiven Tieren auch irgendwann positiv sein? Oder gibt es noch Chance das sie es doch nicht sind? Welchen Zeitraum sollte man hier einplanen?
          Gruß Cidien

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          • #20
            Hallo Eva!
            Ich würd mal sagen, dass 1999 der Herpes-Test noch nicht bei allen TÄ, auch mit Schildkrötenerfahrung, bekannt, bzw. üblich war. Zumindest bei meiner TÄ.
            Die Zoohandlung, die die Behandlungskosten übernommen hat, war jedenfalls mit der Diagnose „Halsentzündung“ sehr zufrieden, den sie hatten mich gefragt, ob die TÄ Herpes ausgeschlossen hätte.
            Sie hätten das Männchen auch zurückgenommen, aber da waren meine Kinder strikt dagegen. Wäre auch umsonst gewesen, da wir die beiden Horsfieldiis damals gleich zusammengesetzt haben.
            Inwieweit unsere 1. Schildkröte schon infiziert war, oder ob sie sich erst durch das Männchen angesteckt hat, kann man auch nicht sagen. Sie ist ja auch ein Importtier, vom gleichen Zoohändler, hat aber nach dem Zusammensetzen keinerlei Erkrankungszeichen gezeigt. Ob das hätte sein müssen, weiß ich nicht. Vielleicht ist sie ja eine NZ mit pos. Herpes-Elterntiere.
            (Reine Spekulation)
            Ob der Zoohandlung noch andere Herpesfälle aus dem damaligen Bestand bekannt geworden sind, konnte ich nach 4 Jahren nicht mehr rausfinden. Hätte mich aber sehr interessiert.

            Viele Grüße
            Gerda

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            • #21
              Zitat von Cidien Beitrag anzeigen
              müssen alle Nz von Herpes positiven Tieren auch irgendwann positiv sein? Oder gibt es noch Chance das sie es doch nicht sind? Welchen Zeitraum sollte man hier einplanen?
              Hallo Cidien

              So, wie ich das im Moment überblicken kann, sind die Jungtiere von herpespositiven Eltern auch positiv. Entgegen früherer Berichte scheint das Virus doch über das Ei übertragbar zu sein. Ob aber 100% positiv sind, das weiß man noch nicht. Ich könnte mir gut vorstellen, daß die Jungtiere, die mit dem Virus quasi aufwachsen, ihn vielleicht nicht mehr (richtig) als "Fremdkörper" erkennen und folgedessen keinen so deutlichen Titer (Antikörper) ausbilden. Ich denke, in ein oder zwei Jahren wird man wieder mehr dazu wissen.

              Ich würde die Jungtiere (oder einzelne, schwächere Tiere) vielleicht mal testen lassen. Gerade nach der Winterruhe würde sich das sehr gut anbieten, da dann bei den meisten infizierten Tieren der Titer relativ hoch und dadurch auch feststellbar ist. Auch wenn sie keinerlei oder nur kaum wahrnehmbare Symptome zeigen. Dann hast Du mehr Sicherheit.

              Schöne Grüße

              Eva

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              • #22
                Ok danke Eva!

                Denn in den Überwinterungskasten der 10 eventuell positiven Tiere ist letzte Woche eine Ratte rein gekommen, keiner weiß wo das Tier herkam und wie es bei uns in den Keller kam. (Haben es nur gesehen, da wir das ganze Jahr über Fallen und Gift ausgelegt haben).
                Nun hat sie eine der kleinen ziemlich zugerichtet, d.h. das linke Vorderbein ist halb aufgefressen und ein Stück des Plastrons vorne fehlt auch, auch hat sie ein Stück vom Carapax eingebüsst. Die Wunden und das Tier werden seither mit Antibiotika, Schmerzmitteln usw. behandelt. Seit nun drei Tagen frisst und trinkt sie wieder, nun denke ich, wenn das Tier Herpes hätte, wäre dieser sicherlich bei solch einer körperlichen Belastung ausgebrochen.
                Gruß Cidien

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                • #23
                  Hallo Eva

                  Vielen Dank fuer alle Deine Informationen! Ich handle mit den Tieren genau so, wie Du es vorschlaegst, also ich lege die ganze Saison durch den Druck auf die optimalen Bedingungen und halte sie im Fruehjahr in beheizten Terrarien, wobei ich die Aufwachphase auf wenige Tage verkuerze.

                  Die adulten Tiere wollte ich in diesem Winter im Kuehlschrank ueberwintern (letzte Jahre verbrachten sie auf dem Dachboden, die letzten Winter waren aber kuehler und die Temperaturen konnte ich monatelang optimal halten). Leider erwies sich aber der Kuehlschrank ein wenig zu klein fuer die ganze Gruppe - es ist um ein grosses Tier "zu viel" so zu sagen. Im naechsten Jahr werde ich versuchen alles im Inneren so zu organisieren, damit alle Tiere reinpassen. Ich will sie aber nicht in zu enge Behaelter reinstopfen und einen dritten Kuehlschank im Haus koennte meine Familie nicht mehr vertragen, obwohl sie sehr tolerant entgegen meinem Hobby ist. Ich werde versuchen die Kleinen in Boxen auf der Innenseite der Kuehlschranktuer aufzustellen - dann werde ich etwas Platz auf den Faechern gewinnen.

                  Wenn es um die Temperatur in den Terrarien bei den LS geht, besonders aber bei den Herpes-kranken Tieren und bei denen, die zu RNS neigen, da habe ich eine Beobachtung. Es sieht manchmal so aus, dass die Schildkroeten nasse Nasen bekommen, wenn sie von einer sehr heissen Stelle in eine kuehle uebergehen - das sieht/hoert man besonders am Abend, wenn sich die Tiere in ihre kuehle Verstecke verkriechen, oder wenn man das Licht ausschaltet. Solche drastischen Temperaturstuerze erleben die Tiere in der Natur nicht. Deswegen benutze ich einen schwachen Heizkabel (eben in der Uebernachtungsecke) bei allen fragilen Tieren, der waehrend des Tages eingeschalten ist und abends ausgeschaltet wird. So kuehlen die Tiere Gleichmaessig und langsam. Und was mehr, wenn die Temperatur gleichmaessig faellt, kann man auch die fragilen Tiere viel starker abkuehlen ohne RNS zu riskieren - das merkt man gut in einer ueberglasten Huette oder in eine Fruehbeet, die sich am Tag gut aufwaermen. Die Temperatur kann dort stark waehrend der Nacht fallen, doch das passiert langsam und die Tiere boekommen keinen Schnupfen. Auch solche, die in Terrarienbedingungen oft abends nassen Nasen hatten.

                  Mit dieser Methode ist es mir (anscheinend) gelungen einige meiner Tiere einst vom RNS-Symptomen zu befreien.
                  Worauf ich aber hinaus will: ich vermute, dass weniger grosse Tag-Nacht Temperaturdifferenzen, sowie mehr gleichmaessige Temperaturen im ganzen Terrarium (mit hoher luftfeuchte verbunden) bei den RNS- und Herpes-Tieren hilfreich sein koennten. Ich weiss also nicht, ob eine starke Aufwaermung der Tiere am Tag angebracht waere. Wenn die Tiere sich unter dem Strahler auf 40 Grad aufwaermen (und kranke Tiere haben eine Neigung zum stundenlangem Sonnen), dann ist es fuer sie spaeter ueberall im Terrarium eigentlich kalt.
                  Jetzt noch kurz zu den adulten T. marginata. Da passe ich auf die Stressfaktoren auf - die Weibchen treffen sich mit den Maennchen nur unter meiner Kontrolle, und wenn die Maennchen "uebertreiben", werden sie separiert - die Gehegen sind nicht riesig (25,15,10 qm), aber sie erlauben mir jedem Eventuellen Stress in der T.ibera- und T.marginata-Gruppen vorzubeugen. Stress wegen der Maennchen muss also nicht unbendingt die Ursache fuer das Fehlen von Eiablagen des Weibchens sein. Vorher konnte sie 2 Gelege im Jahr bringen.

                  Noch einmal vielen Dank! Es ist schoen, dass sich die Disskusion so interessant weiterentwickelt. Ich hoffe, ich habe mich nicht zu weit vom Hauptthema entfernt.

                  Gruesse

                  Grzegorz

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                  • #24
                    @eva1 : Danke :wub: für Deine umfassende schnelle Antwort .


                    Liebe Grüße

                    iNgA

                    Kommentar


                    • #25
                      Hallo Beate, hallo Eva, hallo Mitleser,

                      Zitat von Beate Pfau Beitrag anzeigen
                      Berichte dann bitte hier für alle, was Deine Nachfrage ergeben hat! Dann muss nicht jeder nochmal extra fragen. Danke.
                      Heute habe ich eine eMail von Frau Dr. Eggenschwiler erhalten. Darin schreibt sie sinngemäß, dass ihr weder herpesinfizierte Schlüpflinge aus Laborversuchen bekannt sind, noch dass sie von Jungtieren, die unter Nichtlaborbedingungen mit Herpes zur Welt kamen, Kenntnis hat.

                      MfG,
                      Dars

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                      • #26
                        Zitat von DarsVaeda Beitrag anzeigen
                        Heute habe ich eine eMail von Frau Dr. Eggenschwiler erhalten. Darin schreibt sie sinngemäß, dass ihr weder herpesinfizierte Schlüpflinge aus Laborversuchen bekannt sind, noch dass sie von Jungtieren, die unter Nichtlaborbedingungen mit Herpes zur Welt kamen, Kenntnis hat.
                        Hallo Steven

                        Es ist schon richtig, daß es keine herpesinfizierten Schlüpflinge aus Laborversuchen gibt. Bei diesen ersten Versuchen sind ja die Embryonen im Ei abgestorben. Genau dieses Ergebnis war es ja auch, was die Tierärzte zunächst vermuten ließ, daß sich herpesinfizierte Eier/Embryonen nicht bis zum Schlupf entwickeln würden, sondern vorzeitig absterben.

                        Daß Frau Dr. Eggenschwiler keine herpesinfizierten Schlüpflinge aus Nichtlaborbedingungen kennt, muß nicht zwangsläufig heißen, daß es sie nicht gibt. Dass es sie gibt, ist mittlerweile sicher.

                        Schöne Grüße

                        Eva

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                        • #27
                          Hallo,
                          Zitat von DarsVaeda Beitrag anzeigen
                          eMail von Frau Dr. Eggenschwiler ... dass ihr weder herpesinfizierte Schlüpflinge aus Laborversuchen bekannt sind, noch ... unter Nichtlaborbedingungen
                          Zitat von Beate Pfau Beitrag anzeigen
                          Es gibt eine Arbeitsgruppe von Reptilien-Tierärzten, die versucht, mehr über Herpesinfektionen bei Schildkröten herauszufinden. Frau Dr. Eggenschwiler ist diejenige, die diese Arbeitsgruppe ins Leben gerufen hat.
                          Zitat von eva1 Beitrag anzeigen
                          herpesinfizierten Schlüpflinge ... Dass es sie gibt, ist mittlerweile sicher.

                          Wenn es sicher ist, dass es herpesinfizierte Schlüpflinge gibt, sollte dann Frau Eggenschwiler als "Leiterin" der Herpes-Arbeitsgruppe nicht eigentlich davon wissen?
                          So eine weltbewegende Neuigkeit wird doch sicherlich publiziert worden sein, oder zumindest intern in entsprechenden Arbeitsgruppen und per "Buschtrommeln" weitergegeben.

                          Ich bin etwas verwirrt!

                          Eva kannst du uns verraten woraus es "mittlerweile sicher ist", dass es herpesinfizierte Schlüpflinge gibt?

                          Grüße Sarina
                          Zuletzt geändert von Sarina; 11.02.2007, 16:00.

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                          • #28
                            Hallo Sarina

                            Daß neue Ergebnisse vor einer entsprechenden Publikation von manchen Leuten als fraglich angesehen werden, ist ja nichts Neues. Frag doch aber mal Dr. Frank Mittenzwei dazu. Er hat und hatte solche Jungtiere zuhause sitzen und er ist nicht der Einzige

                            Schöne Grüße

                            Eva

                            Kommentar


                            • #29
                              Hallo alle miteinander!
                              Entschuldigt bitte, aber mir liegt immer noch eine Antwort auf Cidiens letzte Aussage im Magen.
                              [QUOTE]Seit nun drei Tagen frisst und trinkt sie wieder, nun denke ich, wenn das Tier Herpes hätte, wäre dieser sicherlich bei solch einer körperlichen Belastung ausgebrochen.

                              Ich bin der Ansicht (und man möge mich verbessern), dass der genannte schreckliche „Stresstest“ nicht aussagefähig ist, ob die kleine NZ nun, nachdem in so kurzer Zeit keine sichtbaren Herpesveränderungen aufgetreten sind, pos. oder neg. ist.

                              Ich hab Cidiens Bericht gelesen und möchte ihm nicht, nachdem er sich ja so mit den Folgemaßnahmen seines ehemaligen Herpesbestandes auseinandergesetzt hat, alles mögliche getan hat, um die Ausbreitung des Virus zu unterbinden, irgendetwas beweisen.
                              Das Fazit ist in meinen Augen schlicht falsch und manch einer, der vielleicht nur oberflächlich mitliest, kann es missverstehen und sich so die Kosten für den Herpes-Test ersparen.
                              Es sind doch m.E., trotz aller widersprüchlichen Aussagen, auch die NZ, die für eine Ausbreitung des Virus mitverantwortlich sind. Warum erinnert man in so einem Artikel wie diesem nur an den Herpes-Test und nicht ganz krass auch daran, Eier von herpes-pos. Tieren erst gar nicht auszubrüten, bzw. die NZ auf keinen Fall zu vermarkten.
                              Klar die Aussage: Vorsicht beim Kauf!
                              Es ist doch (oder nur mir) immer noch völlig unklar, ob die NZ nun das Virus in sich tragen, ob es nachweisbar ist, oder erst im Laufe der Jahre nachweisbar werden kann, oder ob sie überhaupt keinen Virus in sich tragen.

                              Ich hab mich im Laufe der Zeit wohl etwas in die Sache hineingesteigert. Als ich den Befund meiner Tiere erhielt, fand ich auch Aussagen von Züchtern in den Foren in denen es hieß:
                              Herpes-pos. Schildkröten müssten alle eingeschläfert werden, um der Seuche Einhalt zu gebieten. Ziemlich krass und für mich keine Lösung.
                              Vielleicht wäre es doch hilfreich, wenn grad die DGHT mit ihrem Namen einige spezialisierte Fachärzte bitten würde, ihre Forschungsergebnisse in Sachen Herpes bei Landschildkröten auf ihren Tagungen zu veröffentlichen. Vielleicht könnte man dann etwas genauere Aussagen bekommen um nicht einfach weiter nur zu spekulieren.

                              Viele Grüße
                              und noch einen schönen Sonntag
                              Gerda

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                              • #30
                                Zitat von gerda Beitrag anzeigen
                                Es sind doch m.E., trotz aller widersprüchlichen Aussagen, auch die NZ, die für eine Ausbreitung des Virus mitverantwortlich sind. Warum erinnert man in so einem Artikel wie diesem nur an den Herpes-Test und nicht ganz krass auch daran, Eier von herpes-pos. Tieren erst gar nicht auszubrüten, bzw. die NZ auf keinen Fall zu vermarkten.
                                Hallo Gerda

                                Genau das ist m. E. der springende Punkt an der Sache. Die Züchter, die die Herpesinfektion ihrer Adulten ernst nehmen, brüten alle keine Eier mehr aus oder ausschließlich zu Forschungszwecken.
                                In erster Linie sind es eben genau die Nachzuchten aus herpesinfizierten Beständen, die weitere Bestände gefährden. Keine Information wurde so vehement bestritten, wie die, daß die infizierten Embryonen doch schlüpfen würden. Da versucht man sich seit Jahren krampfhaft an wenige Laborergebnisse festzuhalten, die Embryonen herpesinfizierter Elterntiere würden absterben, falls das Virus im Ei ist. Da drängt sich bei mir schon schwer der Verdacht auf, daß von dieser Erkenntnis ganz bestimmte Leute aus kommerziellen Gründen nichts wissen wollen. So manch Züchter, der heute noch fleißig Nachzuchten verkauft, könnte dann nämlich "seinen Laden" dicht machen....

                                Für mich wäre es selbstredend, daß man solche Eier nicht ausbrütet und daß man erst recht nicht die Jungtiere von "Herpes-Eltern" verkauft. Aber es gibt ja sogar Züchter, die ihren ganzen Bestand noch schnell zum Schnäppchenpreis anbieten, wenn sie merken, daß sie zu den Betroffenen gehören. So im ganz großen Stil geschehen im Herbst 2002, wo einer gleich 28 infizierte Schildkröten auf einmal, natürlich vorwiegend Weibchen, über das Internet und auf der Hammer Börse verscherbelte. Alle diese Tiere sind mittlerweile tot und weitere Tiere haben sich bei ihnen infiziert. Diesen Tieren hilft es im Nachhinein auch nichts mehr, dass der Verursacher eine saftige Strafe dafür bekam.

                                Schöne Grüße

                                Eva
                                Zuletzt geändert von eva1; 11.02.2007, 17:18.

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