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Köhlerschildkröte zieht Hinterbeine nach

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  • #16
    Heute war ich mit meiner Schildkröte bei der 2. Tierärztin. Sie versuchte, ihr Blut abzunehmen, schaffte es aber nicht, da Leo (eigentliche Leoni) ziemlich groß ist (Panzerlänge 30 cm) und dadurch auch entsprechend Kraft hat. Die Tierärztin konnte das Blut nicht mit der Hand anstauen und sagte, dass sie aufgrund ihrer Größe ziemlich tief stechen müsste, um die Halsvene zu treffen, und dann die Gefahr einer Nachblutung sehr groß ist. Auch am Schwanz ging es nicht, und an die Stelle unter dem Panzer kam sie mit der Nadel nicht heran - dafür ist Leo einfach zu groß. Sie schlug uns vor, mit ihr in eine Tierklinik zu fahren. Diese lange Fahrt und noch mal stundenlanges Warten wie hier schon wollte ich Leo heute jedoch nicht mehr antun. Die Tierärztin meinte, dass Leo nur unter Narkose Blut abgenommen werden könnte.

    Inzwischen hatte ich bemerkt, dass Leo scheinbar Atemprobleme hat. Sie hat zwar auch schon in letzter Zeit ab und zu mal das Maul geöffnet, aber wir dachten, dass es ein Zeichen für Schmerzen wäre, da es meist bei ihren Laufversuchen auftrat. Nun machte sie es aber öfter.

    Die Tierärztin schaute sich noch einmal den Befund von Exomed an und entdeckte nun auf der letzten Seite etwas, das wir bisher alle übersehen hatten: bei der bakteriologischen Untersuchung war herausgekommen, dass Leo einen massiven Keimgehalt an Staphylococcus lentus hat und jeweils einen mittleren Keimgehalt an Citrobacter sp. sowie Pseudomonas stutzeri.

    Sie erklärte mir nun, dass Leo eine Lungenentzündung, Nierenprobleme und eine Sepsis hat. Deshalb wollte sie ihr die Narkose für die Blutentnahme nun auch nicht zumuten.

    Inzwischen hat Leo freiwillig auf ihrem Tisch eine Urinprobe abgegeben (dieses Mal hellgrün, aber eben immer noch grün). Die Tierärztin tauchte ein Teststäbchen hinein und stellte fest, dass Leo u. a. Blut im Urin hat, was die Nierenerkrankung bestätigt.

    Bei der Sepsis bin ich mir nicht ganz so sicher, da die Tierärztin dies im Zusammenhang mit der Entdeckung eines roten Flecks am Bauchpanzer sagte. Dieser Fleck ließ sich jedoch abwischen (war wahrscheinlich nur ein Fleck von einer Brombeere aus Nachbars Garten).

    Ich habe diese Keime mal gegoogelt, habe jedoch nicht viel herausgefunden: einen Keim haben sowohl gesunde als auch kranke Schildkröten, ein Keim kommt überall vor, z. B. im Boden, und über den 3. habe ich gar nichts erfahren. Wisst Ihr vielleicht mehr?

    Leo bekommt nun täglich ein Antibiotikum gespritzt. Ich soll sie in Kaliumpermanganatlösung baden, jedoch nicht mehr täglich, sondern nur noch alle 3 Tage, da es sonst zu stressig für sie wäre.

    In einpaar Tagen soll ich der Tierärztin telefonisch über Leos Zustand berichten.

    Auf der Heimfahrt wurde Leo zum Schluss ziemlich unruhig. Die letzten Minuten war sie fast panisch. Ich war echt froh, dass wir nicht noch weiter mit ihr fahren mussten. Als ich sie in ihr Außengehege setzte, hat sie sich nicht wie sonst in ihrem Versteck verkrochen, sondern "lief" völlig aufgeregt herum, wirkte total rastlos und öffnete aller paar Sekunden ihr Maul weit. Die Atemprobleme waren vermutlich durch den ganzen Stress viel schlimmer geworden (sie ist es einfach nicht gewöhnt, wie beim Tierarzt auf den Rücken gelegt, hochkant gestellt, kopfüber gehalten und am Hals gezogen zu werden). Ich hatte den Eindruck, dass dies für sie massiver Stress war (viel mehr als beim "Zwangsbad"). Es tat mir in der Seele weh, sie so panisch herumlaufen und nach Luft schnappen zu sehen. Nur langsam beruhigte sie sich und blieb dann in ihrem Versteck. Die Abstände, in denen sie nach Luft schnappt, sind jetzt etwas länger. Ich hoffe, sie beruhigt sich weiter und die Antibiotika wirken schnell. Die Tierärztin meinte übrigens, dass wir wahrscheinlich nur 10 Spritzen brauchen. Und wenn die Infekte überstanden sind und Leo wieder richtig laufen kann - hoffentlich!!!!!! - können wir eine Blutentnahme unter Narkose zu Kontrollzwecken machen lassen. Zwischendurch sollen wir immer mal ihren Urin auffangen, um ihn mit Teststreifen auf Blut untersuchen zu lassen. Ich stelle mir das aber schwierig vor, den Urin im Gehege bzw. Terrarium aufzufangen. Der landet doch im Bodengrund.

    So, nun hoffe ich, dass die Therapie wirkt und Leo ganz schnell wieder richtig fit wird! Hat vielleicht noch jemand einen Tipp, was ich meiner Schildkröte bei einer Lungenentzündung noch Gutes tun kann?

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    • #17
      Nicht draußen halten und geschützt warm halten.
      Mit schuppigen Grüssen
      Stockooh:

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      • #18
        Heute hat Leo ihre 2. Antibiotika-Spritze bekommen. Unmittelbar danach hat sie sich übergeben und u. a. Futter herausgewürgt, das sie vor 2 Tagen gefressen hat. Die Tierärztin meinte, dass das die Aufregung sein könnte, auch ihre gestrige Reaktion nach der Spritze.

        Aber auch heute nach der Spritze läuft sie wieder panisch herum und hat aller paar Sekunden Schnapp-Atmung. Heute früh hatte sie ganz normal geatmet.

        Ich weiß nun nicht, ob es eine Stressreaktion ist oder eine Überempfindlichkeit gegen das Medikament. Die Tierärztin weiß es leider auch nicht.

        Wenn das Ganze heute wieder stundenlang anhält (man kann dabei kaum zusehen), graut es mir davor, ihr das noch weitere achtmal zuzumuten.

        Heute war der Stress durch die Spritze aber sicher weit geringer als gestern die lange Fahrt, stundenlanges Warten beim Tierarzt und die lange Untersuchung. Trotzdem reagiert sie heute wieder genau so, allerdings unmittelbar nach der Spritze.

        Sie macht gackernde Geräusch. Außerdem kommen seltsame Geräusche aus ihrem Panzer (ganz sicher nicht aus ihrem Maul).

        Ich bin total unsicher, ob ihr die Behandlung mehr schadet als nützt.

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        • #19
          Nach allem was du schreibst, ist deine Schildkröte sehr schwer krank. Möglicherweise schadet ihr die Behandlung mehr als das sie nützt, aber die Behandlung abzubrechen, wird ihr noch mehr schaden! Gerade bei Antibiotika schadest du deiner Schildkröte enorm, wenn du die Gabe jetzt abbrichst!

          Wenn du unsicher bist, ob die Tierärztin für diesen schweren Fall ausreichend Wissen und Erfahrung hat, ist das einzige, was du tun kannst, zu einem Spezialisten zu fahren. Bekannte Namen sind z.B. die Tierklinik in München oder Dr. Mutschmann in Berlin. http://www.agark.de/tierarztliste/
          Wenn du der jetzigen Tierärztin vertraust solltest du die Behandlung durchziehen.

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          • #20
            @Sarina:

            Ja, meine Schildkröte ist mit Sicherheit schwer krank. Ich vertraue der Tierärztin und möchte die Antibiotika-Behandlung keinesfalls abbrechen, nur möchte ich Leo mit diesem Medikament nicht noch mehr schaden.

            Heute habe ich stundenlang im Internet gesucht und bin dann auch fündig geworden: Bei tropischen Schildkröten kann dieses Antibiotikum Unverträglichkeitserscheinungen auslösen, z. B. Bronchospasmen. Das würde die akute Atemnot unmittelbar nach der Injektion erklären.

            Ich habe den Notdienst einer Tierklinik angerufen. Dort wurde mir gesagt, dass die Atemnot mit jeder Spritze schlimmer werden kann und die Schildkröte sogar ersticken kann! Nach 7 Stunden sollte das Mittel eigentlich raus sein, aber Leo hat nach inzwischen 9 Stunden immer noch Atemnot. Das Blöde ist nur, dass Atemnot bei Lungenentzündung auch auftritt. Allerdings hatte Leo gestern und heute jeweils bis zur Injektion keine heftigen Atemprobleme.

            Die Mitarbeiterin des Notdienstes meinte noch, dass es ungewöhnlich sei, dass bei Nierenproblemen nur Antibiotika gegeben werden. Normalerweise gibt man auch noch tägliche Elektrolyt-Infusionen, um die Nieren durchzuspülen.

            Ich habe auf ihr Anraten hin die Lampen im Terrarium ausgeschaltet und Leo in einen kühleren Bereich gesetzt. Wegen der Lungenentzündung soll sie zwar warm gehalten werden, wegen der Überempfindlichkeitsreaktion jedoch kühler.

            Dann habe ich meine neue Tierärztin endlich übers Handy erreicht: Ich kann am Sonntag zu ihr kommen, soll Leo aber wegen des Stresses zu Hause lassen, und bekomme ein anderes Antibiotikum, wahrscheinlich Doxycyclin. Ich hoffe, das verträgt Leo besser.

            Durch Leos Atmung durch das weit aufgerissene Maul kann ich nun hineinschauen und sehe da mehrere hervorstehende weiße Stellen. Leider habe ich nirgends ein Bild oder eine Zeichnung gefunden, wie das Maul einer Köhlerschildkröte normalerweise aussieht, und weiß deshalb nicht, ob die weißen Stellen hineingehören oder z. B. Eiter sind.

            Leo hat heute nicht gefressen und getrunken und deshalb auch keine Flüssigkeit zu sich genommen. Darum habe ich sie heute doch gebadet, auch wenn es für sie Stress bedeutet. Die von der Tierärztin empfohlene Kaliumpermanganatlösung zum Baden habe ich leider nirgends bekommen, sie wurde nun in der Apotheke bestellt und ist am Montag da.

            Ich hoffe nun, Leos Atmung normalisiert sich über Nacht wieder!

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            • #21
              Heute war ich mit meiner Schildkröte wieder beim Tierarzt, da sie noch immer Atemnot hatte. Die Tierärztin bestätigte, dass sie unter Bronchospasmen aufgrund der Medikamenten-Unverträglichkeit leidet und spritzte ihr ein Mittel dagegen. Nach ca. 1 Stunde sollte sie wieder normal atmen. Die Tierärztin meinte, dass das von allein nicht wieder weggegangen wäre.

              Jetzt, nach inzwischen 8 1/2 Stunden hat sie immer noch Atemprobleme. Die Abstände, in denen sie nach Luft schnappt, sind zwar inzwischen etwas länger, aber die Atmung ist immer noch nicht normal.

              Leo bekam Doxycyclin gespritzt, ab morgen soll ich es ihr oral verabreichen, jedoch nicht mit einer Spritze ins Maul (könnte in die Lunge gehen), sondern mit Futter. Leo frisst jedoch zur Zeit nicht, sicher wegen der Atemnot. Eine Spritze zum Selbstspritzen hat mir die Ärztin noch mitgegeben, danach muss es übers Futter klappen.

              Da aber die Atemprobleme weiterhin bestehen, weiß ich nicht, ob Leo bald wieder frisst. Selbst an ihr Lieblings-Futter geht sie nicht ran.

              Übrigens habe ich auf Anraten der ersten reptilienerfahrenen Tierärztin Leo eine Woche lang ein Schmerzmittel ins Mäulchen gespritzt, vielleicht ist das Mittel auch in die Lunge gegangen. Allerdings hatte sie da noch nicht diese Atemprobleme.

              Sie bekam heute noch ein homöopathisches Mittel für die Bronchien gespritzt und eine Elektrolytlösung für die Nieren. Ich fragte, ob sie die Elektrolyte nicht besser täglich bekommen sollte. Die Tierärztin gab mir eine Flasche mit. Ich soll die Schildkröte darin baden (unverdünnt) oder es ihr in der Trinkschale anbieten. Zum Baden ist es aber viel zu wenig, und Leo trinkt zur Zeit auch nicht.

              Ich bin also weiterhin ziemlich ratlos, ob die Atemprobleme bald weggehen und ob Leo von sich aus bald wieder frisst und ob sie nicht doch täglich Elektrolyte braucht wegen der Nieren.

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              • #22
                Ich habe auch schon häufiger Schildkröten mit einer Magensonde gesehen. Sie können damit recht normal herumlaufen und man kann so Medikamente oder geringe Mengen Futter damit einfach in den Magen verabreichen.

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                • #23
                  Leo frisst nun seit Samstag nicht und trinkt auch nichts. Ich mache mir auch Sorgen wegen ihrer Nieren. An mehreren Stellen habe ich gelesen, dass tägliche Elektrolyt-Infusionen angebracht sind. Ich habe heute meine Tierärztin darauf angesprochen und sie meinte, dass ich ja nicht jeden Tag die weite Strecke mit der Schildkröte wegen der Infusionen fahren kann. Aber wenn Leo weiter nicht frisst, müsste ich ja wegen weiterer Antibiotikia-Spritzen sowieso zu ihr.

                  Meine Tierärztin dosiert das Doxycyclin anders als es im Internet angegeben ist. Dort ist man sich einig, dass eine Spritze mit 50 mg Wirkstoff pro kg Körpergewicht gegeben wird und nach 48 Stunden eine weiter Spritze mit 25 mg/kg. Meine Tierärztin verabreicht täglich eine Spritze mit 10 mg/kg, weil es in ihrer Literatur so steht. Nun bin ich etwas unsicher, ob die Dosis nicht zu niedrig ist. Oral würde ich ihr aber die gleiche Dosis verabreichen, wie im Internet bei oraler Gabe steht. Da stimmt die Tierärztin mit dem Internet überein. So lange Leo aber nicht frisst, ist das leider keine Option. Wegen der Spritzen-Dosierung sollte ich mich mit Dr. Mutschmann aus Berlin, einem Reptilien-Experten, in Verbindung setzen. Er ist aber für 2 Wochen im Urlaub.

                  Am meisten macht mir aber die Nierenproblematik Bauchschmerzen. Deshalb überlege ich jetzt schon, sie stationär in die Tierklinik nach Leipzig zu geben. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Tierkliniken? Ich habe ein wenig Bedenken, dass vielleicht nicht auf die individuellen Bedürfnisse der Köhlerschildkröte eingegangen wird, u. a. 80 - 100 % Luftfeuchtigkeit. Gerade bei einer Lungenentzündung sollte die Luftfeuchtigkeit sowieso erhöht werden. Meine Tierärztin meint, dass in der Tierklinik weitere Diagnosen möglich sind, man sich das aber wie ein Krankenhaus vorstellen muss und man dann nicht auf alle individuellen Bedürfnisse so wie zu Hause eingehen kann. Auch habe ich dann nicht mehr die Kontrolle, was ihr verabreicht wird, da Enrofloxacin bei ihr lt. Tierärztin das Mittel der ersten Wahl ist, sie es aber aufgrund einer Unverträglichkeit keinesfalls noch einmal bekommen darf! Ich selbst habe auch Unverträglichkeiten, die in meinen Krankenakten stehen, habe es aber auch schon erlebt, dass immer wieder versucht wurde, mir diese Mittel zu geben. Die Akten werden scheinbar auch nicht immer gelesen. Auf mich kann ich selbst aufpassen, auf Leo in einer Klinik allerdings nicht. Mir wäre wichtig, dass mit mir abgesprochen, was gemacht wird, weiß aber nicht, ob das üblich ist. Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht? Es gibt dort einen Reptilien-Verantwortlichen. Was ist, wenn der gerade im Urlaub ist? Bei reptilienerfahrenen Tierärzten habe ich inzwischen die Erfahrung gemacht, dass wenn ein Mitarbeiter im Urlaub ist, eben ein anderer Mitarbeiter, der sonst z. B. für Hunde und Katzen zuständig ist, diese Aufgabe übernimmt.

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                  • #24
                    Wenn es für Dich machbar ist, fahre mit der Kleinen nach Leipzig! Da sind Reptilienspezialisten!

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                    • #25
                      @ Zwecke:

                      Meinst Du die Tierklinik in Leipzig, Herrn Dr. Pees? Meine Tierärztin ruft morgen früh dort an und fragt, ob Herr Dr. Pees da ist, damit ich Leo zumindest mal ambulant vorstellen kann und eine Blutabnahme versucht werden kann.

                      Ich war heute Abend noch einmal bei der Tierärztin, um Elektrolyte spritzen zu lassen. Leider hatte die Ärztin Leos Antibiotikum nicht da und konnte es deshalb nicht spritzen. Ich bekomme es morgen aus der Apotheke, und dann muss zu Hause gespritzt werden. Eine Unterbrechung der Therapie ist nur leider nicht so gut.

                      Beim Tierarzt war heute Durchzug, und es war abends eh schon ziemlich kühl. Ich habe das Fenster schließen lassen, denn meine kleine Tropen-Kröte braucht ja um die 30 °C. Und Zugluft ist bei Lungenentzündung auch nicht gerade förderlich. Das hat meine Bedenken bzgl. eines stationären Klinik-Aufenthaltes noch verstärkt. Da kann ich nicht auf sie aufpassen.

                      Hat jemand schon mal selbst Elektrolyt-Infusionen gegeben, und wo wurden die hingegeben?

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                      • #26
                        Die Klinik für Vögel und Reptilien der Uni Leipzig halte ich für eine gute Adresse. Und ich würde die Schildkröte dort auch stationär hingeben.

                        Es ist sicher so, dass der "Wellness-Faktor" in einer Klinik nicht so gut ist, wie daheim. Aber deine Schildkröte braucht gerade regelmäßige Medikamente und Untersuchungen. Und das ist in einer Klinik besser machbar.

                        Ich glaube schon, dass du in einer Klinik, die auf Reptilien spezilisiert ist, darauf geachtet wird, dass Luftfeuchtigkeit und Temperatur so sind, wie es für deine kranke Schildkröte optimal ist. Hunde und Katzen werden dort überhaupt nicht behandelt, deswegen brauchst du keine Angst haben, dass der Katzenpfleger deine Schildkröte versorgt. Wenn du große Angst hast, wegen der Medikamentenunverträglichkeit, kleb deiner Schildkröte einen Zettel mit der Warnung auf den Panzer. Da hat eine Schildkröte, insbesondere eine sehr Große, doch mal echte Vorteile gegenüber anderen Tieren ;-)

                        Aber wenn du dich wohler fühlst, geh erst einmal nur zur Untersuchung hin und entscheide nach deinem Eindruck vor Ort dann, ob du die Schildkröte stationär dort lassen willst (wenn die Ärzte das für sinnvoll halten).
                        Zuletzt geändert von Sarina; 18.08.2015, 09:53.

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                        • #27
                          @ Sarina:

                          Das ist mal wieder eine gute Idee mit dem Zettel auf dem Panzer. Danke!

                          Gestern Abend habe ich eine Mail von der ersten Tierärztin bekommen, die dann ohne Ankündigung in Urlaub gefahren war. Sie meinte, dass die Laborbefunde in Ordnung seien und die Bakteriologie keine krankmachenden Keime ergeben hätte. Der grüne Urin würde für Leber- und Nieren-Probleme sprechen. Sie hält Hexamiden für eine mögliche Ursache. Ich sollte Leo noch einmal vorstellen.

                          Nun bin ich total durcheinander: die eine Ärztin hält die Keime für nicht krankmachend, die andere fängt sofort mit einer Antibiotika-Therapie gegen Lungenentzündung und Sepsis an!

                          Deshalb habe ich heute bei Exomed in Berlin angerufen, um mir den Befund erklären zu lassen. Und glücklicherweise hatte ich den Berliner Schildkröten-Experten Dr. Mutschmann am Telefon, der eigentlich 2 Wochen im Urlaub ist. Er meinte, dass man nur anhand der Symptome der Schildkröte beurteilen kann, ob die Keime krankmachend sind. Nachdem ich ihm die Symptome geschildert habe, sagte er, dass Nierenprobleme auch Atembeschwerden auslösen können, die sie ja vor der Antibiotikagabe schon leicht hatte (das hat jetzt nichts mit den Bronchiospasmen zu tun, die sie dann aufgrund der Medikamenten-Unverträglichkeit bekommen hat). Dr. Mutschmann sagte, dass Leos Lunge dringend geröntgt werden muss und wir ihm das Bild per Mail schicken können. Er würde jedenfalls vorher keinesfalls Antibiotika geben und riet mir, die Behandlung abzubrechen. Glücklicherweise hat Leo gestern aufgrund Medikamentenmangels bei der Tierärztin keine Spritze bekommen, und heute habe ich erst das Telefonat mit Exomed abgewartet. Falls sie allerdings doch einen Infekt hat, ist die Unterbrechung sicher nicht gut, aber vielleicht bekommt sie die Antibiotika ja völlig sinnlos und es macht mehr Schaden.

                          Dr. Mutschmann meinte, dass ihm das völlig klar ist, das Leo unter der Antibiotika-Gabe nicht mehr frisst. Er empfahl mir einen Tierarztwechsel und einen Besuch in der Leipziger Klinik.

                          Nachher erfahre ich von meiner 2. Tierärztin, ob der Schildkrötenexperte in Leipzig da ist und ich einen Termin bei ihm bekomme.

                          Leo frisst noch immer nicht und kommt heute nicht mal aus ihrem Versteck hervor. Vor der Antibiotika-Behandlung hat sie zwar die Beine nachgezogen, aber war mobil und hat gefressen. Nun ist es erst mal schlimmer geworden.

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                          • #28
                            Hallo Dani,

                            ich bin noch nicht lange in diesem Forum (sozusagen seit gestern) ebenso habe ich keine Ahnung von Schildkröten.

                            Allerdings bin ich der Meinung, Leo sollte in die Leipziger Klinik.
                            Das Antibiotika gegen Nieren und/oder Leberschaden helfen soll kann ich mir kaum vorstellen.
                            Auf jeden Fall muss ja erst einmal raus gefunden werden, was Leo fehlt.

                            Es ist vielleicht eine blöde Frage - aber bekommen Schildkröten eventuell Diabetes?
                            Ich frage nur so - ich hatte jahrelang einen Kater mit Diabetes... Ist so etwas nicht eingestellt gibt es auf die Dauer Probleme mit Gang / Nieren / Schilddrüse. ...


                            Auf alle Fälle hoffe ich das der Übeltäter gefunden wird.

                            viele Grüße
                            Steffi

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                            • #29
                              Hallo Steffi,

                              die Antibiotika wurden aufgrund der festgestellten Keime (die u. a. auch Lungenentzündung auslösen können) und der leichten Atemprobleme gegeben. Aber wie ich nun von Dr. Mutschmann weiß, können auch Nierenprobleme Atemprobleme auslösen.

                              Von Diabetes bei Schildkröten habe ich auch noch nichts gehört, aber ich beschäftige mich auch erst seit Leos Erkrankung näher mit Schildkröten-Krankheiten.

                              Danke für Deine lieben Wünsche!

                              Liebe Grüße

                              Dani

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                              • #30
                                Meine Tierärztin hat leider den Schildkröten-Experten in der Tierklinik Leipzig nicht erreicht. Sie wollte mir einen Termin bei ihm verschaffen, damit Leo wirklich in die richtigen Hände kommt.

                                Bei einem Anruf meinerseits in der Klinik wurde mir erklärt, dass ich in die freie Sprechstunde kommen kann und der Schildkröten-Experte sowieso keine Sprechstunde hält. In dieser Klinik für Vögel und Reptilien macht jeder Arzt alles. Der Professor würde mal Visite machen.

                                Also sind wir mit Leo in die Klinik gefahren. Beim heutigen Bad hatte ich den Eindruck, dass sie ein wenig getrunken hat, was ja schon ein großer Fortschritt wäre. Ich hatte gehofft, dass sie nun auch wieder fressen würde, aber das machte sie leider nicht.

                                In der Klinik fiel mir unangenehm auf, dass der Untersuchungsraum bei gekipptem Fenster deutlich kälter war als das Wartezimmer. Auf meine Bedenken hin, dass es für die tropische Schildkröte zu kalt sein würde, sagte man mir, dass sie das schon verkraftet. Es waren 3 sehr junge Mitarbeiter da, die sich leider nicht vorstellten und auch keine Namensschilder trugen. Auf der überreichten Visitenkarte stand ebenfalls kein Name und auch keine Durchwahl. Ich weiß also gar nicht, mit wem ich es zu tun hatte und welche Funktion diese Personen hatten. Sie waren sehr freundlich und haben sich viel Zeit genommen.

                                Der Mitarbeiter, der die Untersuchung durchführte, sagte, dass Leo einen recht kräftigen Eindruck macht. Die Hinterbeine sind beweglich, sie benutzt sie nur nicht. Ihr Maul wurde mit einer Schere geöffnet, um es zu inspizieren. Für mich sah das nicht so toll aus, zumal Leo sowieso - wahrscheinlich aufgrund von Atemproblemen - mehrmals pro Minute ihr Maul freiwillig öffnet.

                                Leos Nieren wurden geröntgt. Sie sind gut durchblutet, was ein gutes Zeichen ist, sind aber ziemlich groß, was vielleicht auf ein Problem hindeuten könnte. Nun soll Leo noch Blut abgenommen werden. 2 Tierärzte haben es sich bisher aufgrund von Leos Größe nicht zugetraut (bei kleinen Schildkröten wäre es kein Problem). Dieser junge Mann meinte, dass er das schon hinbekommt.

                                Die Antibiotika-Therapie wird erst mal nicht fortgesetzt.

                                Weil Leo täglich Infusionen bekommen soll und wahrscheinlich noch weitere Untersuchungen gemacht werden, soll sie stationär behandelt werden. Ich äußerte meine Bedenken bzgl. der speziellen Anforderungen dieser tropischen Schildkröte an Wärme und Luftfeuchtigkeit, aber der Mitarbeiter meinte, dass sie das schon machen. Auch fragte ich, ob es in einer Klinik mit vielen Mitarbeitern nicht passieren könnte, dass sie versehentlich wieder das Medikament gespritzt bekommt, dass sie nicht verträgt. Er antwortete, dass man nie ausschließen könnte, dass mal was falsches gespritzt wird, aber das kommt selten vor.

                                @ Sarina:

                                Zum Anbringen eines Warnzettels wergen der Unverträglichkeit bin ich nicht mehr gekommen, er hätte aufgrund Leos Panzerform wahrscheinlich sowieso nicht lange gehalten.

                                Da ich auch denke, dass Leo die täglichen Infusionen braucht, habe ich schweren Herzens eingewilligt, dass sie stationär behandelt wird. Das kann bis zu 10 Tage dauern. Der Abschied fiel mir sehr schwer, aber ich hoffe, dass sie in der Klinik die bestmögliche Betreuung bekommt und Leo ganz schnell wieder auf die Beine kommt. Morgen Nachmittag erfahre ich die Ergebnisse des Bluttests.

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