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Hirschkäfer

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  • #16
    Hallo,
    ich kenne ja den Park nicht und habe keine Vorstellung von den Habitatverhältnissen. Die genannte Theorie klingt für mich schlüssig, beschreibt allerdings eher den Zustand in aufgeräumten Wirtschaftswäldern. Früher waren die Wälder nicht so aufgeräumt und nicht jeder alte Baum wurde zur Verkehrssicherungspflicht etc. gefällt. In Wirtschaftswäldern hätte der Hirschkäfer also nur in Baumstümpfen die Chance zur Vermehrung. Diese Grundlage ist ihm aber durch Winterfällung entzogen. In eurem Park scheint nun genug Totholz zu liegen. Wenn also alte, tote Baumveteranen zur Verfügung stehen, der Hirschkäfer dort vorkam, sollte es auch weiterhin Hirschkäfer geben, zumal der Hirschkäfer nicht nur die Eiche zur Vermehrung nutzt. An die Beschattung glaube ich eigentlich nicht, spielt allerdings evtl. für die Entwicklungszeit eine Rolle. Vielleicht braucht die neue Generation wegen niedrigerer Temperaturen nur ein wenig länger. Weiterhin gibt es ja auch immer eine gewisse Dynamik, so dass nicht in jedem Jahr gleich viele Individuen zu erwarten sind etc.etc..


    Der Juchtenkäfer hat damit nichts zu tun. Dieser nutzt, wie der Hirschkäfer zersetztes Totholz. Wenn ich’s richtig in Erinnerung habe, so findet man den Eremit vor allem in ausgefaulten Baumhöhlen. Diese dürfen aber nicht zu klein und nicht zu groß sein, da er das Substrat nicht zu feucht und nicht zu trocken sein darf. Der Juchtenkäfer findet sich also erst in Bäumen höheren Alters, da nur hier etwa kopfgroße Höhlen zu finden sind. Sind die Höhlen größer werden sie schnell nass und andere Käfer finden sich ein, während junge Bäume zu kleine Höhlungen bieten, die zu trocken oder zu wenig Nahrung bieten. Stuttgart 21 sollte m.E. also nicht wegen ein paar popliger Käfer gestoppt werden (formal schon), sondern eigentlich wegen der alten Bäume. Ein 100 jähriger Baum bietet ganz anderen Tieren Lebensraum, als ein neu gepflanzter. Wichtig ist als der Baum mit seiner Lebensgemeinschaft und nicht ein einzelnes Insekt. Dieses ist nur ein Indikator für einen Baum, den man so erst wieder in 100 Jahren hat. Da helfen auch Ausgleichsflächen nichts. Ein junger Baum bietet anderen Tieren Lebensraum, als ein 50 Jähriger, ein 50 Jährigen anderen als ein 500 jähriger und ein 500 jähriger anderen, als ein toter Baum. Zeit lässt sich eben nicht ausgleichen. Viele Grüße Harro

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